Pflegende Angehörige: 5 wertvolle Tipps für die häusliche Pflege

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Rund 5,7 Millionen Menschen in Deutschland sind aktuell pflegebedürftig – und etwa 86 % von ihnen, also rund 4,9 Millionen, werden zu Hause betreut. Das entspricht etwa 3,9 Millionen Menschen, die auf die Unterstützung ihrer Angehörigen angewiesen sind. Wer ein Familienmitglied zu Hause pflegt, leistet tagtäglich Beeindruckendes – körperlich, emotional und organisatorisch. Die häusliche Pflege ermöglicht ein Leben in vertrauter Umgebung und trägt maßgeblich zur Lebensqualität des Pflegebedürftigen bei. Gleichzeitig ist sie für Angehörige eine große Herausforderung. Es braucht Wissen, Struktur, praktische Hilfen – und vor allem: auch Raum für sich selbst. Diese fünf Tipps geben Ihnen Orientierung, wie Sie den Alltag mit mehr Leichtigkeit, Sicherheit und innerer Balance gestalten können.
1. Struktur und Routine schaffen
Ein klar strukturierter Tagesablauf hilft nicht nur der pflegebedürftigen Person, sondern auch Ihnen als pflegende Angehörige. Feste Zeiten für Aufstehen, Mahlzeiten, Medikamente, Spaziergänge oder Ruhephasen schaffen Orientierung und sorgen für mehr Sicherheit.
Wichtig ist dabei, realistische Abläufe zu gestalten, die sowohl die Bedürfnisse der gepflegten Person als auch Ihre eigenen berücksichtigen. Planen Sie Pufferzeiten ein, um Stress zu vermeiden, und dokumentieren Sie wichtige Aufgaben am besten in einem Pflegeplan oder Kalender. Diese Struktur gibt Ihnen nicht nur Sicherheit im Alltag, sondern erleichtert auch die Übergabe an andere, etwa bei Urlaub oder Verhinderungspflege.
Besonders hilfreich ist es, regelmäßig wiederkehrende Termine zu automatisieren – beispielsweise mit einer Erinnerungsfunktion auf dem Smartphone oder über digitale Pflege-Apps. So können Sie besser den Überblick behalten und vermeiden Überforderung.
2. Frühzeitig Hilfe organisieren
Viele Angehörige versuchen, die Pflege alleine zu stemmen – aus Pflichtgefühl oder weil sie glauben, es müsse so sein. Doch niemand muss diese Aufgabe alleine tragen. Es gibt zahlreiche Unterstützungsangebote, auf die Sie zurückgreifen können – von ambulanten Pflegediensten über Tagespflege-Einrichtungen bis hin zu Selbsthilfegruppen und professioneller Beratung.
Zögern Sie nicht, sich frühzeitig zu informieren und Hilfe anzunehmen. Die Pflegekassen bieten Beratungsleistungen an, viele Kommunen betreiben Pflegestützpunkte, und auch Onlineportale wie das Pflegenetzwerk Deutschland bieten wertvolle Informationen. Sie haben zudem Anspruch auf Leistungen wie Verhinderungspflege, Kurzzeitpflege oder Pflegekurse, die Ihnen konkrete Entlastung bringen können.

Nehmen Sie verschiedene Angebote in Anspruch.
3. Unterstützung annehmen und Hilfsangebote nutzen
Die Pflege eines Angehörigen verlangt nicht nur Zeit und Kraft, sondern oft auch Fachwissen und seelische Stabilität. Umso wichtiger ist es, sich nicht allein durch diese anspruchsvolle Aufgabe zu kämpfen. Es gibt zahlreiche kostenfreie und bezuschusste Unterstützungsangebote, die Ihnen sowohl im Alltag als auch emotional entlasten können. Nutzen Sie diese Möglichkeiten aktiv – Sie müssen nicht alles allein schaffen.
Pflegekassen bieten kostenfreie Pflegekurse für Angehörige an. Hier lernen Sie z. B., wie Sie rückenschonend heben, mit bestimmten Krankheitsbildern umgehen oder welche Pflegemaßnahmen sinnvoll sind. Darüber hinaus gibt es Schulungen direkt im häuslichen Umfeld, bei denen Pflegefachkräfte individuell auf Ihre Pflegesituation eingehen. Diese Angebote sind nach § 45 SGB XI gesetzlich verankert und können jederzeit bei Ihrer Pflegekasse angefragt werden.
Das Pflegetelefon des Bundesfamilienministeriums steht Ihnen unter 030 20179131 zur Verfügung. Es ist anonym, kostenlos und bietet Hilfe bei praktischen, finanziellen oder auch seelischen Fragen rund um die Pflege. Gerade in belastenden Situationen kann ein vertrauliches Gespräch mit einer Fachperson sehr entlastend wirken.
In vielen Regionen gibt es sogenannte Pflegestützpunkte, die Ihnen bei allen Fragen rund um die Pflege beratend zur Seite stehen. Sie helfen bei der Beantragung von Pflegeleistungen, koordinieren Hilfen und vermitteln Angebote. Eine Übersicht über Pflegestützpunkte in Ihrer Nähe finden Sie auf den Webseiten Ihrer Kommune oder unter pflegeberatung.de.
Pflegebedürftige mit einem Pflegegrad haben Anspruch auf einen monatlichen Entlastungsbetrag von 125 Euro. Dieser kann u. a. für anerkannte Angebote zur Unterstützung im Alltag genutzt werden, etwa für Hilfe beim Einkaufen, bei Arztbesuchen oder im Haushalt. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise sind solche Leistungen in der AnFöVO geregelt.
Viele Angehörige stehen vor der Herausforderung, Pflege und Beruf unter einen Hut zu bringen. Hierbei unterstützen Sie gesetzlich geregelte Angebote:
- Bis zu sechs Monate vollständige Freistellung (mit zinslosem Darlehen).
- Bis zu 24 Monate Teilzeit (mind. 15 Wochenstunden).
- Bis zu zehn Tage Lohnersatzleistung bei plötzlichem Pflegebedarf.
Wer Hilfe annimmt, sorgt nicht nur für sich selbst, sondern auch für eine bessere Versorgung der pflegebedürftigen Person.
4. Technische Hilfsmittel nutzen – für mehr Sicherheit und Entlastung
Pflege zu Hause bedeutet nicht nur menschliche Zuwendung, sondern oft auch körperliche Belastung. Technische Hilfsmittel können hier eine wertvolle Unterstützung sein – sie entlasten pflegende Angehörige und geben pflegebedürftigen Personen ein Stück Selbstständigkeit zurück. Dazu zählen z. B. Pflegebetten, Greifhilfen, Treppenlifte oder auch Transferhilfen.
Ein besonders wichtiger Bereich betrifft die Sicherheit im Alltag – vor allem bei erhöhtem Sturzrisiko oder wenn die pflegebedürftige Person allein lebt. Denn ein Sturz ohne die Möglichkeit, Hilfe zu rufen, kann schwerwiegende Folgen haben.
Gardia: Sicherheit daheim und unterwegs
Hier bietet das Gardia Notrufarmband für Senioren eine moderne und zuverlässige Lösung. Es erkennt automatisch Stürze und sendet im Ernstfall einen Notruf direkt an die Notrufzentrale – ganz ohne Knopfdruck. Gleichzeitig werden auch die hinterlegten Kontaktpersonen informiert. Der große Vorteil: Gardia funktioniert nicht nur zu Hause, sondern auch unterwegs, z. B. beim Spazierengehen, Einkaufen oder im Garten. So bleibt die gepflegte Person aktiv und selbstbestimmt, ohne dass Angehörige sich ständig Sorgen machen müssen.

- Sturzerkennung mit 96% Genauigkeit:
Speziell für Senioren entwickelt und individuell einstellbar – erkennt auch weiche Stürze. - Lange Akkulaufzeit:
Mit einer Akkulaufzeit von 21 Tagen müssen Sie das Armband nicht täglich aufladen. - Europäisches Roaming:
Dank europaweitem Roaming sind Sie stets im besten Netz unterwegs – ganz unabhängig von einem Anbieter. So können Sie sich immer auf eine zuverlässige Verbindung verlassen, egal wo Sie sich gerade befinden. - Genaue Ortung im Notfall:
Der Standort wird genau ermittelt, damit Hilfe schnell und zielgerichtet ankommt. - Professionelle 24/7 Bosch Notrufzentrale:
Rund um die Uhr erreichbar, um im Notfall schnell und kompetent Hilfe zu organisieren. - Persönliche Notfallkontakte:
Mit der My Gardia App haben Sie die Möglichkeit, bis zu 6 individuelle Notfallkontakte festzulegen, die im Falle eines Notfalls sofort informiert werden. Sie entscheiden selbst, wer zuerst benachrichtigt wird – Ihre vertrauten Notfallkontakte oder die professionelle 24/7 Notrufzentrale. So behalten Sie die Kontrolle über die Hilfe, die Sie im Ernstfall erhalten.
Kostenerstattung durch die Pflegekasse
Gardia ist als technisches Pflegehilfsmittel erstattungsfähig, das heißt, die Kosten können im Rahmen der Pflegeversicherung zurückerstattet werden, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. Das gilt insbesondere für Pflegebedürftige mit Pflegegrad, die allein leben und im Notfall nicht selbst Hilfe rufen können.

5. Wohnraum anpassen und Barrieren abbauen
Ein barrierefreies Zuhause kann für pflegebedürftige Menschen den entscheidenden Unterschied machen: zwischen Abhängigkeit und Selbstbestimmung, zwischen Gefahr und Sicherheit. Gerade bei eingeschränkter Mobilität, Sehschwäche oder Sturzrisiko wird die Wohnung schnell zur Herausforderung – Türschwellen, enge Badezimmer oder rutschige Böden werden zu echten Hindernissen.
Deshalb ist es sinnvoll, die Wohnsituation frühzeitig zu prüfen und bei Bedarf bauliche Veränderungen vorzunehmen. Dazu zählen z. B.:
- das Anbringen von Haltegriffen im Bad,
- der Einbau eines Treppenlifts oder einer Rampe,
- das Entfernen von Türschwellen,
- eine bodengleiche Dusche,
- verbreiterte Türrahmen für Rollstühle.
Die Pflegekasse bezuschusst sogenannte wohnumfeldverbessernde Maßnahmen mit bis zu 4.000 € pro pflegebedürftiger Person (§ 40 SGB XI). Leben mehrere Pflegebedürftige in einem Haushalt, kann der Zuschuss bis zu 16.000 € betragen. Voraussetzung ist ein anerkannter Pflegegrad und ein entsprechender Antrag bei der Pflegekasse – idealerweise vor Beginn der Maßnahme.
Es lohnt sich, hier frühzeitig Beratung in Anspruch zu nehmen, z. B. über Pflegestützpunkte oder Wohnberatungsstellen. Diese helfen nicht nur bei der Planung, sondern oft auch bei der Antragstellung und der Auswahl geeigneter Fachfirmen.
Tipp: Kombination mit technischen Hilfsmitteln
Der Wohnraumanpassung lassen sich oft auch technische Hilfen sinnvoll hinzufügen – etwa das Gardia Notrufarmband mit automatischer Sturzerkennung. Gerade in größeren Wohnungen oder bei alleinlebenden Pflegebedürftigen erhöht dies zusätzlich die Sicherheit, wenn ein Sturz trotz Umbau doch einmal passiert.
Fazit
Die häusliche Pflege stellt pflegende Angehörige vor vielfältige Herausforderungen – körperlich, emotional und organisatorisch. Mit der richtigen Unterstützung, klaren Strukturen und moderner Technik können Sie diese anspruchsvolle Aufgabe jedoch besser meistern. Wichtig ist, dass Sie sich nicht überfordern, sich rechtzeitig Hilfe holen und die Möglichkeiten der Pflegeversicherung nutzen.
Barrierefreie Wohnraumanpassungen schaffen Sicherheit und erleichtern den Alltag, während technische Hilfsmittel wie das Gardia Notrufarmband für Senioren zusätzliche Sicherheit bieten – auch außerhalb der eigenen vier Wände. So erhalten Pflegebedürftige mehr Bewegungsfreiheit und pflegende Angehörige wertvolle Entlastung.
Nutzen Sie die vorhandenen Förderungen und Angebote, um die Pflege zu Hause so sicher und angenehm wie möglich zu gestalten. Denn nur wenn es Ihnen gut geht, können Sie auch langfristig für Ihre Liebsten da sein.
Seitdem meine Mutter das Gardia Notrufarmband trägt, fühle ich mich viel entspannter. Ich weiß, dass sie im Notfall sofort Hilfe bekommt – auch wenn ich mal nicht da bin. Die automatische Sturzerkennung gibt uns beiden ein sicheres Gefühl und mehr Freiheit im Alltag.Sabine M., pflegende Tochter